Zur Autorin/Zum Autor:
Victor Lodato, vielfach ausgezeichneter amerikanischer Romancier und Dramatiker, ist in New Jersey geboren, und lebt heute in Tuscon, Arizona und in New York.
Honey ist 80 und ein paar Jährchen, als sie nach fast 40 Jahren von L.A. in ihre Heimat New Jersey zurückkehrt. Mit ihrer italienischstämmigen mafiösen Familie will sie nichts mehr zu tun haben. Aber das Leben – oder sollte man in diesem Fall besser sagen: der Tod? – durchkreuzt die Pläne der alten Dame und macht den Großteil ihrer weisen Vorsätze zunichte. Ein flott geschriebener Roman zum Schmunzeln und Nachdenken über so ziemlich alles, was das Altern an Überraschungen bereithält …
(ausführliche Besprechung unten)
Honey ist 80 und ein paar Jährchen, als sie nach fast 40 Jahren von L.A. in ihre Heimat New Jersey zurückkehrt. Mit ihrer italienischstämmigen mafiösen Familie will sie nichts mehr zu tun haben. Aber das Leben – oder sollte man in diesem Fall besser sagen: der Tod? – durchkreuzt die Pläne der alten Dame und macht den Großteil ihrer weisen Vorsätze zunichte. Ein flott geschriebener Roman zum Schmunzeln und Nachdenken über so ziemlich alles, was das Altern an Überraschungen bereithält …
Sie liebt Louboutins und gute Kunst, zum Lesen hält sie sich am liebsten in ihrem begehbaren Kleiderschrank auf. Ihren Liebhaber Dominic Sparra, einen ehemaligen Jugendschwarm, mittlerweile verwitwet, trifft sie vornehmlich im Dante, dem besten italienischen Restaurant der Stadt. Dort gibt der alte Herr auch seinen letzten Seufzer von sich, als er gerade im Begriff ist, ihr einen Heiratsantrag zu machen. Am Tag seiner Beerdigung wird Honey der eigene Wagen von der Bande ihres Großneffen unter dem elegant gekleideten Hintern weg geraubt, und sie landet in dem Atelier eines jungen, ziemlich gutaussehenden Kunstmalers …
Das alles wirft selbst Honey ein wenig aus der Bahn, obwohl sie in keinem dieser Momente vergessen würde, ihre verrutschte Perücke zu richten. Mit der – durchaus nicht immer – weisen Distanz des Alters erlaubt sich Honey jetzt ab und an, auf ihre Jugend zurückzublicken, auf den ihr vorgeworfenen Verrat an der eigenen Familie, auf die Jahre mit Mr. Hal in New York, auf die nur schwer verkrafteten Verluste ihrer besten Freundinnen in L.A. Und sie stellt sich – durchaus nicht immer, aber immer öfter – mutig den großen und kleinen Herausforderungen des Lebens und den eigenen Gefühlen.
Einen sehr lebensweisen Roman hat Victor Lodato mit Honey geschrieben, so unterhaltsam wie nachdenklich, so stark in Figuren wie in Bildern. Wäre die Leselust nicht so unbändig, würde man das Ende liebend gerne ein wenig hinauszögern.
Susanne Rikl, München