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Autor
Hagena, Katharina

Der Geschmack von Apfelkernen

Untertitel
Roman
Beschreibung

Schillernd und magisch sind die Erinnerungen an die Sommerferien bei der Großmutter, geheimnisvoll die Geschichten der Tanten. Katharina Hagena erzählt von den Frauen einer Familie, mischt die Schicksale dreier Generationen. Ein Roman über das Erinnern und das Vergessen – bewegend, herrlich komisch und klug.
(Klappentext)

Verlag
Kiepenheuer & Witsch Verlag, 2009
Format
Taschenbuch
Seiten
272 Seiten
ISBN/EAN
978-3-462-04149-1
Preis
8,99 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Katherina Hagena, geboren 1967, lehrte nach dem Studium der Anglistik und Germanistik am Trinity-College in Dublin und an der Universität Hamburg. Sie lebt als freie Autorin in Hamburg.

Zum Buch:

Bei der Beerdigung ihrer Großmutter erfährt die Bibliothekarin Iris zu ihrer Überraschung, dass sie deren Haus geerbt hat. Obwohl sie das alte Haus mit seinem üppigen Garten und die norddeutsche Landschaft liebt, in der sie als Kind die Ferien verbracht hat, ist sie sich nicht sicher, ob sie das Erbe wirklich antreten will. Sie hat eine Woche Zeit, sich zu entscheiden …

In dieser Woche werden Erinnerungen an den Ort ihrer Kindheit wach: an die Freundinnen, mit denen sie alle möglichen Verkleidungen ausprobierte, die alzheimerkranke Großmutter, die “elektrische” Tante, an den strengen Großvater, den Apfelbaum, der zur Unzeit blühte, und an die schwarzen Johannisbeeren, die sich über Nacht in weiße “Tränen” verwandelten. Diese Erinnerungen verweisen immer deutlicher auf Leerstellen, auf das, was vergessen wurde, und daraus entsteht nach und nach eine Geschichte der Familie mit all ihren tragischen und komischen Elementen.  

Katharina Hagena hat ein sehr kluges Buch über Erinnerung und Vergessen geschrieben. Dabei gelingt es ihr, die skurrilen und fantastischen Familienmythen und -legenden durch dichte, unmittelbare Beschreibungen der Landschaft und vor allem des Gartens quasi zu “erden”. Der Leser findet sich unversehens in die Gerüche und Geräusche eines norddeutschen Sommers versetzt und all die Windungen der Familiengeschichte scheinen so natürlich und selbstverständlich wie der Gang durch einen verwilderten Bauerngarten. Schon das macht die Lektüre auch im kalten Frühling zu einem reinen Sommervergnügen.  

Irmgard Hölscher, Frankfurt am Main