Zum Buch:
Inhalt: Das Buch spielt im zweiten Weltkrieg (1939-1943) in einem Vorort von München. Es geht um Liesel Meminger. Sie ist 9 Jahre alt und wird zu Pflegeeltern gegeben, da ihre Mutter krank und ihr Vater verschwunden ist. Auf der Fahrt zu ihren neuen Eltern stirbt ihr kleiner Bruder Werner. Als er bestattet wird, klaut sie ihr erstes Buch. Ein Handbuch für Totengräber und, obwohl sie nicht lesen kann, behält sie es und hütet es wie einen Schatz. Die Pflegeeltern sind recht absonderlich. Ihre Pflegemutter, Rosa Hubermann, flucht den ganzen Tag und nennt jeden Saumensch oder Saukerl und der Pflegevater, Hans Hubermann, hat silberne Augen, ist einfühlsam und sehr still. Auf der Straße trifft sie andere Kinder. Unter ihnen ist auch der kleine Rudi. Seitdem Liesel einen Schuss beim Fußballspielen von ihm gehalten hat, sind sie die besten Freunde. Liesel lebt sich recht schnell bei ihrer Pflegefamilie ein. Sie lernt mit ihrem neuen Vater lesen und schreiben und geht mit ihrer neuen Mutter, die sich als Wäscherin ein wenig Geld dazu verdient, zu den Wohlhabenderen der Stadt. Da ihr Vater nicht in der Partei ist und zudem noch als Judenfreund gilt, findet er kaum Arbeit.
Als Liesel ihr zweites Buch stiehlt, wird ihr klar, dass sie Hitler hasst. Eines Tages steht ein junger Jude namens Max vor ihrer Haustür und bittet ihren Vater um Hilfe. Hans, der noch eine alte Schuld zu begleichen hat, kann sie ihm nicht abschlagen. Und damit fangen die Probleme erst richtig an. Bewertung: Ich finde das Buch gut, weil es schön geschrieben ist. Es ist eigentlich eine traurige Geschichte, doch wenn man es liest, bemerkt man es nicht richtig. Die Geschichte fixiert sich nicht auf den traurigen Teil, sondern erzählt von einem Mädchen, das zwar Schreckliches erlebt hat, aber ganz normal mit ihren Freunden spielt und lebt. Das kommt daher, weil sie die schrecklichen Erlebnisse in ihre Träume verbannt hat. Die Erzählperspektive ist sehr interessant. Die Geschichte ist zwar aus Liesels Perspektive geschrieben, wird aber aus der Sicht des Todes erzählt und kommentiert. Das Buch beschreibt sehr realistisch, wie grausam und hart das Leben im Nazideutschland und in den ersten Kriegsjahren war. Liesel und ihre Familie hatten z.B. 4 Jahre lang nur Erbsensuppe zu essen und ihr Vater hatte deutlich weniger Arbeit, denn viele von den Kunden waren Juden, die jetzt vertrieben waren.
Franziska Hünnemeyer-Weber (14 Jahre), Köln