Belletristik

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Buchempfehlung Belletristik

Autor
Thoreau, Henry David

Chesuncook

Untertitel
Aus dem Amerikanischen Alexander Pechmann
Beschreibung

Am 13. September 1853 bricht der Philosoph und Schriftsteller Henry Thoreau mit einem Dampfer von Boston nach Bangor auf, um von dort aus noch einmal in die Wälder von Maine einzutauchen. Thoreaus Essay, nach dem Chesuncook Lake benannt, beginnt als erholsamstes Nature Writing und wird zu einem leidenschaftlichen Plädoyer für den Schutz jeglichen Lebens in den Wäldern.
(ausführliche Besprechung unten)

Verlag
Jung u. Jung Verlag, 2022
Format
Gebunden
Seiten
160 Seiten
ISBN/EAN
978-3-99027-260-2
Preis
22,00 EUR

Zur Autorin/Zum Autor:

Henry Thoreau, Schriftsteller und Philosoph, geboren 1817 in Concord, Massachusetts, wo er 1862 starb.

Sein Buch »Walden; or, Life in the Woods« hat ihn weltweit berühmt gemacht.
(Verlagstext)

Zum Buch:

Am 13. September 1853 bricht der Philosoph und Schriftsteller Henry Thoreau mit einem Dampfer von Boston nach Bangor auf, um von dort aus noch einmal in die Wälder von Maine einzutauchen. Thoreaus Essay, nach dem Chesuncook Lake benannt, beginnt als erholsamstes Nature Writing und wird zu einem leidenschaftlichen Plädoyer für den Schutz jeglichen Lebens in den Wäldern.

In einem Birkenrindenkanu machen sich die drei Männer – Thoreau wird begleitet von dem Mann seiner Cousine, der einen Elch erlegen will, und von Joe Aitteon, Sohn eines Stammesführers, einem ortskundigen Indigenen – schließlich auf den Weg. Die Jahreszeit überzieht die Wälder in der Nacht bereits mit Frost, die Männer fahren ab und an auch im Licht der Sterne flussabwärts. Hinter turmhohen Wipfeln von Fichten und Tannen geht in den nächtlichen Etappen vor dem schwarzen Himmel der Mond auf.

Wie wundersam beruhigend Thoreaus Beobachtungen der wilden, unberührten Natur sind! Sie gleiten ebenso sanft dahin wie ein Kanu auf stillem Gewässer. Ab und an lässt er einen humorvollen Kommentar hören, dem unerwarteten Ruf eines Vogels gleich.

Auf der Expedition entdeckt er immer wieder und mit großer Freude Pflanzen, die in seinem Geburtsland Massachusetts selten oder gar nicht vorkommen. Entsetzt aber ist er von der fortgeschrittenen Abholzung der Wälder, und ebenso grausam und zudem sinnlos findet er die Elchjagd: „Für jeden, der kommt, um zu singen oder mit einem Bleistift zu zeichnen, kommen Tausend mit Axt oder Gewehr. Wie grob und mangelhaft nutzen Indianer und Jäger die Wildnis! … Schon jetzt und noch Wochen später fühlte ich mich, als wäre mein Wesen gröber geworden, und wurde daran erinnert, dass wir unser Leben so zärtlich und anmutig leben sollten, wie man eine Blume pflücken würde.“

Thoreaus Schriften sind heute so aktuell wie vor fast 170 Jahren. In aller Deutlichkeit klagt der Schriftsteller die Ausbeutung der Natur durch den Menschen an, macht auf die Verletzlichkeit unseres Planeten aufmerksam und erinnert daran, wie sehr wir auf ihn angewiesen sind.

Susanne Rikl, München